Station 3 - Raum und Zeit
Im Gumpen / Kleewiesen
Dreifach ist der Schritt der Zeit: Zögernd kommt die Zukunft hergezogen, pfeilschnell ist das Jetzt entflogen, ewig still steht die VergangenheitDer Weg >>Im Gumpen<< führt am Kleewiesenbach entlang zu den Bittenfelder Waldgebieten Unterer- und Oberer Zuckmantel sowie zu dem um 1740 erbauten Böllenbodenhof.
- Friedrich Schiller -
Die Schillerdörfler nutzten einst diesen Weg, um nach Winnenden mit seinem Wochen-, Frucht- und Viehmarkt zu kommen.
Vor 1816 wurde an den Südhängen entlang des Weges Wein angebaut. Nachdem die Reblaus den Weinanbau unwirtschaftlich gemacht hatte, wurde die Neugreut-Kelter 1818 abgebrochen.
Die Bittenfelder Bauern ließen dafür rund ums Dorf eine viel bewunderte Obstbaumlandschaft entstehen.
1775 war vom württembergischen Herzog Karl Eugen dem am 23. Oktober 1723 in Bittenfeld geborenen Dichtervater Johann Kaspar Schiller, dessen große Leidenschaft und Lieblingsbeschäftigung die Baumzucht war, die Oberaufsicht bei den herzöglichen Gärten auf der Solitude anvertraut worden.
Bereits 1789 befanden sich 30.000 Pflanzen in seiner Baumschule, und, so schreibt er in seinem Lebenslauf, zwischen 1777 und 1788 habe er insgesamt 22.400 Stück an Obstbäumen, Pappeln, Kastanien und Strauchhölzern an die Landschaft geliefert.
Nachdem die Anlage von ihm erweitert wurde, war später später von 70.000 Obstbäumen die Rede. Schon 1767 wurden seine >>Betrachtungen über landwirtschaftliche Dinge<<, darunter >>Von der Baumzucht<<, veröffentlicht. 1793 erschien sein Aufsatz mit dem Titel >>Gedanken über die Baumzucht im Großen aus zwanzigjähriger Erfahrung im Kleinen, zur Besetzung der Haupt- und Land-Straßen mit Bäumen<<.
Als er 1796 auf der Solitude stirbt, hatte Hauptmann Johann Kaspar Schiller mit seiner Obstbaumzucht für das Herzogtum Württemberg zweifelsfrei eine herausragende Lebensleistung vollbracht, von der wir noch heute zehren.
Ich lebe mein LebenJahresringe - Zeit wird sichtbar.
in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
- Rainer Maria Rilke -
Die installierten Holzpflöcke symbolisieren Jahresringe.
Diese Jahresringe sollen Sie einladen zu Ihrer ganz persönlichen Reise durch Zeit und Raum.
Bewegen Sie sich zwischen den Pflöcken mit Blick auf Ihre verschiedenen Lebensabschnitte.
- Was war Ihnen in den einzelnen Phasen Ihres Lebens wichtig?
- Welche Erwartungen und Träume verbinden Sie mit Zukünftigem?
Die Bank in der Mitte lädt ein zum Verweilen.
Sonnenuhr - Zeit wird ablesbar
Beobachten Sie den wandernden Schatten.
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Entwurf »Jahresringe«:
Christoph Laue, Berufskolleg Grafik-Design /Fellbach
Gestaltung »Jahresringe«:
Abteilungen Forst, Grün-/Landschaftsplanung der Stadt Waiblingen
Entwurf »Sonnenuhr«:
Michael Krapf, Berufskolleg Grafik-Design /Fellbach
Gestaltung Sonnenuhr: Gerd Itzrodt, Bittenfeld